Ausführung: Die Kinder (Knaben) bilden mit gefassten Händen einen Kreis und gehen (singend) im Seitnachstellgange. In dem Kreis steht der Schäfer, der die dritte Strophe singt und niederkniet. Bei der 4. Strophe steht er auf und singt den Schluss allein, indem er einen Kameraden zum Tanze wählt. Fortsetzung mit einem andern Schäfer. (in: Kindervolkslieder)
Gestern abend ging ich aus
unter eine Linde
dachte dort in meinem Sinn
Schäfer dich zu finden
Freie Luft ,freie Luft
komm wir wollen tanzen gehn
die andern müssen stille stehn
Ei was tust du hier allein
willst du Lämmer weiden
dafür sollst du insgemein
schwere Strafe leiden
Freie Luft ,freie Luft
komm wir wollen tanzen gehn
die andern müssen stille stehn
Strafet, strafet, wie ihr wollt
schont mein junges Leben
Niederwerfen will ich mich
hier zu euern Füßen
Freie Luft ,freie Luft
komm wir wollen tanzen gehn
die andern müssen stille stehn
Holder Schäfer steh doch auf
hast ja nichts verbrochen
wirst von deiner Schäferschar
frei und und luftig sprochen
Freie Luft ,freie Luft
komm wir wollen tanzen gehn
die andern müssen stille stehn
aus Fraustadt bei Posen , 1856, in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1886 „Schäferin suchen“ Ringelspiel, die erste Strophe 1874 von Erk mit anderer Melodie von spielenden Kindern gehört ) — Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) — Kindervolkslieder (1920)