Die Kinder stellen sich in gerader Reihe mit Handfassung auf. Ein Kind steht vor der Reihe, etwa 10 Schritte von diesen entfernt, schreitet auf die Reihe zu, macht seine Verbeugung und sagt:
Es kommt ein Herr von Ninive
Juchheisa Vivilate
Dann verbeugt es sich wieder und geht rückwärts auf seine Stelle. Jetzt tritt die ganze Reihe auf das eine Kind zu, alle machen eine Verbeugung und sagen:
Was will der Herr von Ninive?
Juchheisa Vivilate
Alle machen wieder eine Verbeugung und gehen rückwärts. Dieses abwechselndes Vor. und Rückwärtsgehen wiederholt sich, indem dabei folgende Reden gewechselt werden:
Ist die Tochter nicht zu Hause? Juchheisa Vivilate
Was soll die jüngste Tochter denn? Juchheisa Vivilate
Ich will die jüngste Tochter haben. Juchheisa Vivilate
Ihr bekommt die jüngste Tochter nicht. Juchheisa Vivilate
Dann schlag ich euch die Fenster ein. Juchheisa Vivilate
Dann machen wir die Laden zu. Juchheisa Vivilate
Dann stecke ich das Haus in Brand. Juchheisa Vivilate
Dann geben wir die jüngste Tochter her. Juchheisa Vivilate
Hierauf tritt das letzte Kind in der Reihe zu dem einzelnen, und das Spiel wiederholt sich, indem nun die beiden mit Handfassen vor die Reihe treten und sprechen:
Es kommen zwei Herren aus Ninive, Juchheisa Vivilate
Das Spiel kann fortgesetzt werden bis alle Kinder vergeben sind und vorne stehen. Zum Schlusse bilden alle einen Kreis und singen, indem sie rundhüpfen:
Wir haben eine Braut, wir haben eine Braut
die Hochzeit ist geschlossen
Diese Fassung von „Es kam ein Mann von Ninive“ nach Thomas , Spiele für Mädchen , Trier 1895 , S. 28 , wahrscheinlich die volkstümliche Lesart aus der Gegend von Trier und Saarbrücken – nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)
bei Hruschka und Toischer , 446
Ich bin der Kaiser von Ninive, Kaiser von Pilatus
Ich will die jüngste Tochter haben, Kaiser von Pilatus
die jüngste Tochter geben wir nicht …
Da schlagen wir die Läden ein ..
da habt ihr die jüngste Tochter hin ..