Die Kinder stehen mit ausgestreckten Armen so an einer Wand, dass sich die Hände der Nachbarn berühren. Die „Mutter“ misst mit der „Elle“, einem Stöckchen, die Kinder mit den ausgestreckten Armen und weiß nun, wieviel Ellen da sind. Ein „Weibchen“ erhält die Schlüssel und wird dabei gesetzt, damit keine Elle abhanden kommt. Ein „Jud“ geht vorbei und sagt zu dem Weibchen: „Es ist mir was in den Keller gefallen (z. B. ein Messer), kann ich den Schlüssel haben?“ Er wird ihm gereicht.
Gleich darauf nimmt sich der Jude ein Kind weg, gibt den Schlüssel wieder ab und führt das Kind rasch beiseite. Die Mutter kommt zurück und sieht nach, ob noch alle Ellen da sind. Sie merkt beim Nachmessen, daß einige Ellen fort sind, und sagt: „Vorher waren 20 Ellen da, es fehlen 4, wo sind sie?“ Das Weibchen weiß nichts davon.
Der Jude wiederholt das Wegnehmen solange, bis alle Ellen zur Seite geschafft find, so dass nur mehr das Weibchen allein übrig bleibt. Auch das wird zum Schlusse fortgeführt. Dann versteckt sich der Jude hinter den Ellen. Wenn die Mutter nun kommt, sucht sie den Juden, sieht ihn in seinem Verstecke und läuft ihm nach. Damit ist das Spiel beendigt.
Geht zurück auf das Spiel „Leinwanddieb“
In Frankfurter Kinderleben (1929, Nr. 3735)