Eisenmännchen

Eisenmännchen ist ebenfalls eine Art Haschen . Durch Abzählreim wird einer bestimmt, der das Amt eines Häschers oder Eisenmännchens versehen muß. Dieser tritt zunächst mit seinem Spruche auf:

Dreimal eiserne Stangen
wer nicht läuft, wird gefangen
dreimal eiserne Schmitz
wer nicht läuft, wird gefitzt
dreimal über den Rhein –
wer nicht läuft, ist mein!

Alle Mitspielenden fliehen jetzt beim letzten Wort, das Eisenmännchen läuft nach, um einen zu erhaschen. Die Ausreißenden necken zuweilen den Nachlaufenden mit dem Zurufe:

Vater, ich hab kein Eisen mehr
(oder)
Ihsermännchen, ich han kein Ihser
ich moß noch Ihser koofe

Nur wer Eisen berührt, darf nicht gefangen werden. Vorher ist nämlich ein Mal als Freistätte festgestellt worden, dahin diejenigen flüchten können, die sich ermüdet fühlen. Zu diesem Mal wird ein eiserner Gegenstand, z.B. eine Türklinke, ein Torbeschlag, etc… gewählt. Wer erhascht wird, ohne Eisen berühren zu können, ist dran d.h. muß Eisenmännchen werden und haschen.

bei Stöber , 69 , daher hochdeutsch bei Simrock , 868 —
nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)

Anmerkungen von Böhme: „Das Eisen galt in der germanischen Vorzeit als Schutzmittel gegen Angriffe der Kobolde, und daher wurden ehedem Hufeisen und ähnliche Eisensachen an die Türen genagelt zum Schutz gegen Dämonen und schlimmen Zauber“  ( Wagner , Spielb. 9 ) Daher noch bei diesem Spiel das Gesetz: Wer das Eisen am Freimal berührt, ist gegen den Schlag des Häschers (des Eisenmännleins ) geschützt „– mehr Notizen siehe bei Rochholz , 406 , GutsMuths , 265


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