Zwei Kinder stellen Bleicher vor, welche eine Reihe Kinder als Bleichertuch haben. Sie halten Hunde: Kinder die bellen. Einmal wird die ganze Reihe (Kinder) mit einem Stabe gemessen. Es kommen Fremde; Kinder, die ihre Mütze und Weste umkehren, um sie so anzuziehn, und mit einem Stocke bewaffnet sind. Sie bitten um Herberge. Diese wird gestattet, nicht ohne Murren der Hunde.
Die Fremden lassen sich neben dem Tuche nieder, um einzunicken; die Bleichmeister, von der Arbeit müde, tun ein gleiches. Auf einmal erheben sich die Gäste, um das Gastrecht schwer zu verletzen, sie trennen die Reihe, und was von den Dieben abgetrennt ist, geht als gestohlene Ware mit. Natürlich ergreifen dieselben eilends die Flucht.
Sobald das Tuch die Diebe aus dem Auge verliert, werden die Bleicher geweckt und der ganze Schwarm Kinder setzt sich nun auf den Schnellfuß, um die Schelmen (Diebe) einzufangen. Dieses Häschergeschäft kann aber bisweilen lange währen. Die Diebe laufen bis in die Waldschlucht hinab, oder verstecken sich auf einem Heuboden u.s.w.
Sind sie erhascht, so werden sie ohne Gnade, nach dem alten Terrorismus der Kriminalrechtspflege, hingerichtet. Zu diesem Henkerspiel fällt der Missetäter auf die Knie, die Mütze wird ihm locker auf den Kopf gelegt und so wird ihm dieselbe mit einem Stocke schwertstreichs vom Kopfe weggeschlagen.
angeblich ein Kinderspiel aus Appenzell , bei Tobler : Appenzeller Sprachschatz , 384 ; daher bei Rochholz , 413 — wiedergegeben nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897), dort als „Das Schelmismachen“