Die Kinder ahmen nicht nur die heiteren Frühlingsreigen der Erwachsenen, sondern auch den düsteren Totentanz nach durech folgendes Fangspiel. Die Spielenden stellen sich der Größe nach in eine Reihe und zählen sich ab: wen die Zahl „9“ trifft, wird Schwarzer Mann. Sein Spielgebiet ist ihm mittelst eines in den Boden gesteckten Stockes mit darüber gehängter schwarzer Mütze angewiesen, zwei Steine oder Bäume bilden die Grenze.
Jeder, den er zwischen diesen beiden Punkten seines Gebietes erhaschen kann, muß sich zu ihm gesellen und mitfangen helfen. Die im Kreise stehenden tanzen eine Art Ringelreihen unter Hersagen des Reimes:
„Schwarzer Mann
lang mich nit an!“
Der schwarze Mann, der in seinem abgesteckten Spielplatze steht und jeden Eindringling zu erhaschen sucht, fragt in den Haufen hinein:
„Fürchtet´s Euch vom Schwarzen Ma?“
Nein, rufen die Verwegenen und wagen sich aus der Freiung heraus.
„Was macht ehr, wenn de schwarze Mann chunt?“
fragt der schwarze Mann weiter:
„Usflüge und Flieh!“
schreien die andern.
So wurde das Spiel ( nach Rochholz 376) in der Schweiz auch sonst von Erwachsenen gespielt. Im Solothurnschen ( nach Großätti 40) heißt die Frage bei diesem Spiel: „Was macht ehr, wenn de schwarze Ma chunt?“ Antwort: „Flieh flieh, wie d´Heide“ —
nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)
siehe auch Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann