Ausführung des Spiels: Amor steht zwischen zwei Reihen von Spielgenossen, trägt ein Kissen und geht auf und ab, während die übrigen die erste Strophe singen. Amor wählt sich darauf eine Mitspielerin, vor der er das Kissen niederlegt. Beide knien darauf und küssen einander.
oder
Die Kinder bilden einen Kreis, in dem ein Kind umhergeht, schließlich bei den entsprechenden Worten vor einem andern niederkniet, diesem ein Händchen gibt und endlich mit ihm tanzt, wobei alle Kinder hüpfen und springen. Das gewählte Kind tritt nunmehr in den Kreis, und das Spiel beginnt von neuem. (1929)
Amor ging und wollte sich erquicken
doch das Spielchen wollte sich nicht schicken
Er ging wieder auf und nieder
bis er seine Liebste fand
„Schönste“ sprach er mit verliebten Worten
dir zu dienen bin ich hier erschienen
Dieses Händchen soll zum Pfändchen
dir in Treu verbunden sein
Komm ach komm mein liebes Kindchen
reich zum Kusse mir dein Mündchen
komm geschwinde, fein gelinde
sonst muß ich in Lieb vergehn
Text hier nach einer älteren Handschrift aus Sachsen .
in: Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)
Mit wenig Worten anders aus Ostpreußen bei Frischbier 673 . In Preußen (auch Frankfurter Kinderleben, 1929, Nr. 3224) hörte man auch: „Adam wollte“.. und in Königsberg sang man sogar „Emma“ statt „Amor“. In Hessen gekürzt mit dem Anfange „Amelung der wollte sich verbinden und das Spielchen wollt´ ihm nicht gelingen…“ ( s. Zeitschrift für hessische Geschichte I 287) – einer der Vorläufer vom „Flaschendrehen“ ?
CDs und Bücher mit Amor ging und wollte sich erquicken:
Abweichungen im Text
Auch 1873 in Dresden von Mädchen gespielt. Sie stehen in langer Reihe, eins geht auf und ab und neigt sich dann vor einer , die an ihre Stelle tritt. Dazu der Text:
Abram wollte sich erquicken
dieses wollte sich nicht schicken
er ging wieder auf und nieder
bis er seine Rosa fand
Am Rhein ( Oberdiebach ) 1896 von kleinen Mädchen gespielt. Sie bilden eine lange Reihe. Eine geht hin und her zur Reihe und zurück. Alle singen. Die Worte “Komm du” singt die eine und winkt einer andern Gespielin, die zu ihr geht. Wenn nach und nach alle zu der einen gekommen , dann singen sie: “Die Reise geht …..” alle fassen sich an den Händen und hüpfen. – dazu der Text:
Adam ging und wollte sich erquicken
seine Schüler konnte er nicht schicken
er ging wieder auf und nieder
bis er sein´ Geliebte fand
Komm du allerschönstes Kindchen
zeig mir dein zuckersüßes Mündchen
Freu dich freu dich Liebe, freu dich
ich hab gefunden meinen Schatz
alle in: Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)
Eine weitere Fassung in Ringel Rangel Rosen, 1913, “ nach einem alten Gesellschaftsspiel“:
Adam ging und wollte sich erquicken
seine Arbeit wollte sich nicht schicken
er ging nieder auf und nieder
bis er die Geliebte fand
Komm geschwinde Rosalinde
komm geliebte Tänzerin
Komm geschwinde Rosalinde
komm geliebte Tänzerin
„Die Kinder bilden zwei Reihen, zwischen denen eins auf und ab geht. Bei den Worten, „Bis der die Geliebte fand“ winkt es ein zweites herbei und dreht sich mit ihm, die Hände überkreuz, im Kreise herum, wobei die übrigen mit den Händen klatschen.“
in Frankfurt (1929):
Adam wollte sich erquicken (ergötzen)
in dem schönen Paradies
darum ging er auf und nieder
bis er seine Schäf’rin (Freundschaft) fand.
kniete nieder
gab ein Pfändchen
(ihr zum Hämdchen)
herzgeliebte Schäferin
Wie hoch ist der Himmel
wie leuchten die Stern
drum hat der lieb Gottche
den Adam ((das Karlche) so gern.
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