Das Federspiel,
A.B.C. mit Flügeln
Wohl auf ihr klein Waldvögelein, die ihr in Lüften schwebt
Stimmt an, lobt Gott den Herren mein, singt all, die Stimm erhebt
Denn Gott hat euch erschaffen, sich selbst zu Lob und Ehr
Sang, Feder, Schnabel, Waffen, kommt alles von ihm her
A – Adler
Der aller Vögel König ist, macht billig den Anfang
Komm Adler! komm hervor, wo bist? stimm an den Vogelsang
Der Vorzug dir gebühret, kein Vogel ist dir gleich
Drum dich im Wappen führet, der Kaiser und das Reich
B – Bachstelz
Die Bachstelz tut oft schnappen, und fängt der Mücken viel
Es hört nicht auf zu knappen ihr langer Pfannenstiel
Den Schweif tut sie stets zwingen, sie läßt ihm niemals Ruh
Wenn andre Vögel singen, schlägt sie den Takt dazu
C – Canarivogel
Das lieb Canarivögelein kömmt her aus fremdem Land
Es singt gar schön, zart, hell und rein, wie allen ist bekannt
Den Zucker frißt es gerne, doch nimmt es auch vorlieb
Wenn man ihm Hanfsamkerne, und Rübesamen gibt
D – Distelfink
Merk auf wie lockt so lieblich mit, der schöne Distelfink
Beißt Distel auf und sticht sich nit, sein Witz ist nit gering
Gar wohl ist er gezieret, schön gelb und rot bekleidt
Sein Stimm er nie verlieret, singt fröhlich alle Zeit
E – Emmeriz
Der Emmeriz bis zum Abend spat, singt übel, übel hin
Er sagt, wenns Feld nur Ähren hat, ich auch ein Schnitter bin
Im Feld tut er sich nähren, bleibt Tag und Nacht darauf
Was Gott ihm tut bescheren, das klaubt er fleißig auf
F – Fink
Des Morgens früh, des Abends spat, der Fink hat keine Ruh
Die Musen er ins Grüne lad’t mit seinem Reit her zu
Früh ist gar gut studieren, wenns kühl, still, ruhig ist
Steh auf und tu’s probieren, du fauler
Prinzipist / Grammatist / Syntaxist / Humanist.
Fröhlich der Fink im Frühling singt, sa sa, sa sa hui Dieb
Im ganzen Wald sein Stimm erklingt, wenns Wetter nicht zu trüb
Die Dieb will er verjagen, die rund heraus er schilt
Dem Sperling tut er sagen, daß er viel Weizen stiehlt