Mit gespreizten Fingern auf dem Tische wird dem Kinde zu Leibe gerückt , es erfaßt und am Kinn oder Nacken gekitzelt ( Böhme ):
Er kommt – er geht
Er springt – er steht
Er kriegt´n , kriegt´n
Er lauft, lauft, lauft
er kriegt den kleinen Schelm beim Kopf
bei Weickert , Kindergärtlein (1841) — Macht auf das Tor (1905)
He kunt – he geit
he krupt – he steit
he kriegt se, kriegt se
he kriegt den lütjen Schelm bi´n Kopp
in Bremer Kinderreime 32
Dasselbe Spiel mit anderen Worten spielen in Thüringen und Sachsen auch etwas größere Kinder. Eines setzt die ausgespreizten Finger dem andern auf den Arm und rückt spannweise aufwärts nach dem Kopfe. Dabei spricht es: „Wo wohnt der Schneider?“ Das andere antwortet: „Ein Stückchen weiter!“ So geht´s fort, bis man oben angekommen ist. „Soll ich klingeln oder pochen?“ Wählt das gefragte Kind klingeln, wird es leise am Haar gezupft, wählt´s schlagen, bekommt´s einen linden Schlag. Das Ende ist Lachen miteinander. – Ebenso in Ostpreußen (Frischbier 1847, Nr. 132: „Wo wohnt de Schnieder?“ „E Endle wieder.“ „Klinger oder Klapper?“ )
Angaben nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)
In Frankfurt ist Ende der 1920er Jahre aus dem Schneider ein Männchen geworden.