Herzigs Kindlein, Zuckermündlein
Ich hab ein Wecklein, in meinem Säcklein
Ich will dirs bringen
Bis nach Bingen
Zerrißne Hemder
Die Schuh voll Bänder
Papierne Absätz
Hölzerne Sohlen;
Knäblein willst du mich
So tu mich holen.
Mein Schätzlein, mein Kätzlein
O warte nur ein Jahr
Und wann die Weiden Kirschen tragen
So nehm ich dich fürwahr
Die Weiden tragen keine Kirschen
Die Königskerze ist kein Licht
Also kannst du gedenken
Daß ich dich nehme nicht
Und wenn ich dich schon nehme
So haben wir kein Haus
Da setzen wir uns in die Kieze
Und schauen oben raus.
in Des Knaben Wunderhorn, 1808, III, Anhang unter „LIebeslieder“