Als Sanct Catharina eine Heidin war
von heidnischen Eltern geboren war
Sanct Catharina spricht: Das tu ich nicht
den heidnischen Glauben begehr ich nicht
Da war der römsche Kaiser in grimmigem Zorn
er ließ Sankt Katharina wohl werfen in Turm
darinnen mußt sie bleiben bis auf den elften Tag
daß sie weder Essen noch Trinken bekam
Und als nun der elfte Tag anbrach
der römische Kaiser vom Schlaf erwacht
er eilte gar bald in schneller Eil
zu Sankt Katharina in Turm hinein
Ach Sankt Katharina wer hat dich ernährt
daß dich nicht haben die Würmlein verzehrt
Sankt Katharina spricht Ein himmlischer Mann
das war Jesus Christus mein Bräutigam
Da war wohl der Kaiser in grimmigem Zorn
er ließ Sankt Katharina vors Gerichte komm´n
er zog heraus sein blankes Schwert
und hieb Sankt Katharina ihr Häuptlein zur Erd
Und wo ein Tröpflein Blut hinsprang
da saß auf der Erd ein Engel und sang
Sankt Katharina ist ein himmlische Braut
dieweil ihr der Kaiser genommen das Haupt
Diese Fassung vor 1856 aus Schlesien mündlich überliefert
Bei Ludwig Erk in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 47a) mit eigener Melodie