Als ich einmal kleins Büwele war
kleins Büwele in der Wiege
da hat mir mein Vater eine Geige gekauft
und hat mich lehren geigen
Und als ich etwas grösser war
da ging ich auf fremden Strassen
Da kreit mich dem König sein Töchterlein gern
sie hat mich herein gelassen
Des Nachts wohl um die mittere Nacht
es träumt dem König so schwere
als wenn sein Tochter Susannelili
beim Geigenbüwele liege
Der König steht auf, zünd´t Kerzeli an
er schaut wohl unter die Decke
Da fand er sein Tochter Susannelili
beim Geigenbüwele liegen
„Ach Geigenbüwel, liebster Geigenbüwel mein
Hint Nacht schläfst du ohne Sorgen
Ich hab ein Bäumlein im Tannenwald stehen
Daran musst du erwurgen“
„Habt ihr ein Bäumlein im Tannenwald stehen
Daran muss ich erwurgen
so hab ich Euer Tochter den Willen getan
Sie hat mich dazu gezwungen“
„Hast du meiner Tochter den Willen getan
hat sie dich dazu gezwungen
so hab ich ein Schlösslein im Fürstenreich stehn
Sollst König darüber werden“
„Habt Ihr ein Schlösslein im Fürstenrech stehn
Soll ich König darüber werden
ei, hab ich denn dies mit Geigen verdient
Verdient es kein Geiger auf Erden
Text und Musik Verfasser unbekannt –
in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen (1928)