Als der Weltkrieg ward verkündet
alle Feinde sich verbündet
zu dem Krupp der Kaiser meint:
„Wie ich oft im Blatt gelesen
Fabrizierst du Eisenbesen
hast du einen für den Feind?“
Sagt der Krupp „Ich helf dir immer
ich hab da ein Frauenzimmer
die ist nicht von Porzellan
Ja, die macht kein Federlesen
wo die fegt mit ihrem Besen
da ist immer reine Bahn“
Lüttich, Namur und Antwerpen
tat sie mit dem Besen gerben
als ob sie Getreide mäht
Sprach der Kaiser „Tapf´re Dame
Wie ist denn ihr werter Name?“
„Dicke Berta, Majestät!“
Und der Kaiser tat sie preisen
schenket ihr ein Kreuz von Eisen
dicke Berta knickst und lacht
Kaiser sagt „Solch Frauenzimmer
sah ich doch mein Lebtag nimmer
Krupp, das hast du gut gemacht!“
Text: Paul Baehr –
Musik: auf die Melodie von “ Prinz Eugen der edle Ritter “
Toll: Der Weltkrieg wird ebenso „verkündet“ wie das Evangelium und der Herr Krupp hat rein zufällig die richtige Waffen parat, die aber keine sind, sondern eine dicke Frau, die nur fegen will….. Deutscher Humor um 1914, traurig aber wahr – die Dicke Bertha wurde vielfach besungen
in: Weltkriegs-Liedersammlung (1926)