Als der Sandwirt von Passeier Insbruck (Andreas Hofer)

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Als der Sandwirt von Passeier Insbruck (Andreas Hofer)

Als der Sandwirt von Passeier
Insbruck hat mit Sturm genommen,
die Studenten, ihm zur Feier
mit der Geigen mittags kommen,
laufen alle aus der Lehre
ihm ein Hochvivat zu bringen,
wollen ihm zu seiner Ehre
seine Heldentaten singen.

Doch der Held gebietet Stille
spricht dann ernst: „Legt hin die Geigen!
Ernst ist Gottes Kriegeswille
wir sind all‘ dem Tode eigen.
Ich ließ nicht um lust’ge Spiele
Weib und Kind in Tränen liegen;
weil ich nach dem Himmel ziele
kann ich ir’dsche Feind‘ besiegen.

Kniet bei euren Rosenkränzen
dies sind meine frohsten Geigen;
wenn die Augen betend glänzen
wird sich Gott der Herr drin zeigen.
Betet leise für mich Armen
betet laut für unsern Kaiser,
Dies ist mir das liebste Carmen!
Gott schütz‘ edle Fürstenhäuser!

Ich hab‘ keine Zeit zum Beten
sagt dem Herrn der Welt, wie’s stehe,
wieviel Leichen wir hier säten
in dem Tal und auf der Höhe,
wie wir hungern, wie wir wachen
und wie viele brave Schützen
nicht mehr schiessen
Gott allein kann uns beschützen!“

Text: M. v. Schenkendorf  – vor 1817
Musik: Ludwig Berger (1819)
in „Allgemeines Deutsches Kommersbuch“ — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
Vergleiche das bekanntere „Zu Mantua in Banden“ von 1831

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Liederzeit: vor 1812 : Zeitraum:
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