Als der Lenz den Blütensegen
goß ins maiengrüne Land
ach, wie hat in heißen Schlägen
Freude, Dir mein Herz gebrannt
Hell das Aug´ und scharf die Klinge
stark der Arm und frei die Brust
hab ich Euch begrüßt mit Singen
und mit rebensüßer Becherlust
meiner Brüder vielgeliebte Reihen
und mein stolzes Burschenband
Sommersglut vom Himmelsbogen
Gab zu Arbeitsmüh´n Geleit
Vielgeliebt und vielbetrogen
Hab´ ich, Glück, um Dich gefreit
Wenig war´s, was Du gehalten
jung verheiß´nes Paradies
und von Deinen Lichtgestalten
blieb die Ehr´ nur, die mich nie verließ
und die Treue, die ich zugeschworen
meinem teuren Burschenband
Herbstlich müd in Abendlüften
rauscht des Waldes fahl´ Gewand
Lerchensang und Blumendüften
all die Sonnenpracht entschwand
Wie so bald verblaßt die Farben
und so licht der Brüder Reih´n
nur die wetterbraunen Narben
mahnen leis noch an die Lust im Mai´n
Ferner Tage halbvergess´ne Lieder
und mein altes Burschenband
Text und Musik: Robert Maurmeier (um 1890?)
in: CC Liederbuch (1940)