Alles liebt und paart sich wieder

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Alles liebt und paart sich wieder

Alles liebt und paart sich wieder
Liebend steigt der Lenz hernieder
Und umarmt die junge Flur
Mild erteilt er seine Triebe
Mit dem Zauberblick der Liebe
Jedem Wesen der Natur

Im Gewand der frommen Tugend
Ausgeschmückt mit Reiz der Jugend
Geht das Mädchen sanft einher
Ganz des Jünglings Lieb´ empfindend
Unterliegt es überwindend
Liebt und wird geliebt wie er

Auf der Flur und in dem Haine
Hüpft kein Vogel mehr alleine
Alles flattert Paar und Paar
Liebend schlingen sich die Reben
An dem Baum, den sie umgeben
Und der Baum wird ihr Altar

Jedes Blümchen in der Aue
Glüht in eines andern Taue
Liebend, wie sich Blicke nahn
Jedes Knöspchen wird ein Gatte
Jedes Gräschen auf der Matte
Hält sich an ein andres an

Alles fühlt der Liebe Segen
Lüftchen hauchen Lieb‘ entgegen
Alles strahlt in Liebespracht
Nur ich Armer irr´alleine
Bis das Mädchen, das ich meine
Mich durch Liebe glücklich macht

Text: Wilhelm Gottlieb Becker (1782)
Musik: J. Franz Xaver Sterkel (1801)

Das Lied wurde um 1800 mit Klavier- oder Gitarrenbegleitung viel gesungen, Original der Melodie war B-Dur. Der Verfasser veränderte den Text und ließ ihn mit Melodie noch einmal drucken. Bemerkt dabei „Die Melodie von Sterkel ist zwar nicht neu, aber in vielen Gegenden unbekannt und wegen des verbesserten Textes beigefügt worden“. Siehe die stark veränderte Fassung mit Melodie in Beckers „Taschenbuch zum geselligen Vergnügen“, Leipzig 1801, S. 281.

CDs und Bücher mit Alles liebt und paart sich wieder:

Anmerkungen zu "Alles liebt und paart sich wieder"

Gedicht von Wilhelm Gottlieb Becker, 1782. Zuerst in der „Göttinger Blumenlese“ 1783, S. 83. Dann stark verändert mit Melodie in Beckers „Taschenbuch zum geselligen Vergnügen „, Leipzig 1801, S. 281. Bemerkt dabei „Die Melodie von Sterkel ist zwar nicht neu, aber in vielen Gegenden unbekannt und wegen des verbesserten Textes beigefügt worden“ Das Lied wurde um 1800 mit Klavier- oder Gitarrenbegleitung viel gesungen, Original der Melodie war B-Dur

Becker war 1753 in Oberkallenberg bei Waldenburg in Sachsen geboren und starb 1813 als Inspektor der Dresdner Antikensammlung. Er war der Herausgeber des „Taschenbuch zum geselligen Vergnügen (1791-1814)“ , das dann Kind fortsetzte, und des bekannten, unter dem Titel „Augusteum“ erschienenen Prachtwerks über die Dresdner Antiken.

"Alles liebt und paart sich wieder" in diesen Liederbüchern

in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) —