All Morgen ist ganz frisch und neu
Des Herren Gnad und große Treu,
Sie hat kein End den langen Tag,
Drauf jeder sich verlassen mag.
Drum steht der Himmel Lichter voll,
Daß man zum Leben sehen soll,
Und es mög schön geordnet sein,
Zu ehren Gott, den Schöpfer dein.
So hat der Leib der Augen Licht
daß er dadurch viel Guts ausricht
und seh auf Gott zu aller Frist
und merk, wie er so gnädig ist
O Gott, du schöner Morgenstern,
Gib uns, was wir von dir begehrn:
Zünd deine Lichter in uns an.
Laß uns an Gnad kein Mangel han!
Treib aus, o Licht, all Finsternis,
behüt uns, Herr, vor Ärgernis,
vor Blindheit und vor aller Schand
und reich uns Tag und Nacht dein Hand
zu wandeln als am lichten Tag
damit, was immer sich zutrag
wir stehn im Glauben bis ans End
und bleiben von dir ungetrennt
Text: Johannes Zwick (1496 – 1542)
Musik: Johann Walter
in: Die Mundorgel (1953)