Ade zur guten Nacht!
Jetzt wird der Schluss gemacht,
Dass ich muss scheiden.
Im Sommer da wächst der Klee,
Im Winter, da schneit´s den Schnee,
ich muss dich meiden
Es trauern Berg und Tal,
Wo ich viel tausendmal
Bin drüber gangen;
Das hat deine Schönheit gemacht,
die hat mich zum Lieben gebracht
mit großem Verlangen.
Das Brünnlein rinnt und rauscht
Wohl dort am Holderstrauch,
Wo wir gesessen,
Wie mancher Glockenschlag,
da Herz bei Herzen lag
das hast du vergessen.
Die Mädchen in der Welt
Sind falscher als das Geld
Mit ihrem Lieben.
Adé zur guten Nacht,
jetzt wird der Schluß gemacht,
dass ich muß scheiden
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 768)
Man beachte die Schlußzeile der ersten Strophe, die hier – mit richtigem Reim – noch „Ich muß dich meiden“ lautet. Die heute gebräuchliche Schlußzeile „Da komm ich wieder“ steht 1908 im Zupfgeigenhansl. (Noten weiter unten). Böhme setzt im Liederhort die 3. Strophe in Klammern und merkt an: „Aus Franken und Hanau bei Scherer, Jungbrunnen Nr. 100, daher die 3. Strophe.