Ade nun reis ich fort
an einen fremden Ort
dieweil ich aber weg gereiset bin
so ging es mir recht schlimm
Wie ich an die Grenze kam
packen mich die Bauern an
sie führten mich zum Richter hin
ob ich Urlauber bin?
Ihr Herren insgemein
ich will euch gehorsam sein
doch eine Bitte gewährt ihr mir wohl
eh ich sterben soll
Ei diese Bitte kannst du nicht erwerbn
mach dich bereit zum Sterbn
oder hast du eine Liebste allhier
nimm Abschied von ihr
Wie nun die Liebste kam
fing sie zu weinen an
weine nicht, weine nicht so sehr
du betrübst mich ja noch viel mehr
weine nicht so sehr
Wer hat das Lied erdacht
das hat ein Deserteur gemacht
zu Frankfurt wohl über dem Rhein
jetzund schlaf ich ein
in Schlesische Volkslieder (1842, Nr. 253, S. 293. Aus Endersdorf)
Eine gewisse Ähnlichkeit zu „Zu Straßburg auf der Schanz„
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Soldatenlieder
Liederzeit vor 1842 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Deserteur • Orte: Frankfurt, Schlesien
Geschichte dieses Liedes: Nun ade jetzt reis ich fort
Anmerkungen:
Anmerkung Hoffmann von Fallersleben: „Abweichend und unvollständiger aus dem Itzgrund in Wolff’s Halle der Völker, 2, 178. Die zweite dort fehlende Strophe ergänzt Wolff durch „Er desertiert dahin, wird ertappt.“. Die sechste Strophe bei Wolff: “
Drum frisch auf wer hat das Lied erdacht
zwei Spanische wohl auf der Nacht
und zu Bamberg in der schönen Stadt
wo mein Schatz gestanden hat
zur Guten Nacht
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
In Der Große Steinitz (1954, Nr 173. Version B „Nun ade jetzt reis ich fort“, nur 1. u. 2. Strophe)