Ade jetzt muß ich scheiden

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Ade jetzt muß ich scheiden

Ade jetzt muß ich scheiden
weils anders nicht kann sein
muß dich mein Engel meiden
gib dich geduldig drein
Ach Schatz mein Engelein
gib dich geduldig drein
wir werdn zusammen kommen
wenns Gottes Will wird sein

Wir habn beisammen gesessen
so manche liebe Nacht
so manchen Schlaf vergessen
aus Liebe zugebracht
Aus Lieb aus Herzensgrund
hab ich den süßen Mund
viel tausendmal geküsset
in einer Wiertelstund

Reis du in Gottes Namen
zu Wasser und zu Land
kommst du zu schönen jungen Damen
verlieb dich nicht so bald
Kehrst du ins Wirthshaus ein
und trinkst ein Gläslein Wein
sollst mirs zur Gesundheit trinken
wenn du mein Schatz willst sein

Und tun sie mich begraben
tief in die Erd hinein
sie werden mich verscharren
zwischen Fels und Marmelstein
wenn einst verwest wird sein
der Leib und die Gebein
wirst du in jenem Leben
mein schönster Schatz noch sein

Text und Musik: Verfasser unbekannt . Mündlich aus Schlesien , Hainau , Breslau , etc.. die beiden ersten Strophen singt der Mann, die beiden anderen die Frau
in Deutscher Liederhort (1856) und Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 767)

Böhme: Aus Schlesien vielfach mündlich und schriftlich überliefert. Gedruckt bei Hoffmann, Schlesische Volkslieder Nr. 65. Wenig abweichend bei Erk I, 6, 19 und Liederhort Nr.119. Notation der Melodie hier nach Erk. Die trauliche Abschiedsszene würde gestört durch eine nach der 2. noch gesungene Strophe, welche die Anwesenheit von Vater und Mutter voraussetzt, was poetisch undenkbar. Sie beginnt: Gott bezahl euch Vater und Mutter, was ihr an mir getan zc.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1856 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: ,

CDs und Bücher mit Ade jetzt muß ich scheiden:

Anmerkungen zu "Ade jetzt muß ich scheiden"

Zu Textvarianten:

  • 2,1:  Vgl Wunderhorn I 290 ( Neuste Aufl III,  233 und L Erk Volkslieder Band I, H 2,  Nr. 9 —
  • 2,3:  den süssen Schlaf vergessen —
  • 2a:  Gott bezahls euch Vater und Mutter, was ihr an mir getan und auch an meiner Herzliebsten, die ich nicht lassen kann. sie liegt mir stets im Sinn weil ich verliebet bin, drum kann ich sie auch nicht lassen, weil ich am Leben bin —
  • 4,1:  Wir werden zusammen kommen
    Wenn’s Gottes Will wird sein.
    Und Niemand soll uns trennen
    Als nur der Tod allein.
    Wenn einst verwest wird sein
    Der Leib und die Gebein,
    Wirst du in jenem Leben
    Mein schönster Schatz noch sein.“
    (Wohl neu hinzugedichtet)