Ach, wie ist´s möglich dann
dass ich dich lassen kann!
Hab dich von Herzen lieb
das glaube mir!
Du hast die Seele mein
so ganz genommen ein,
dass ich kein´ andere lieb
als Dich allein
Blau blüht ein Blümelein
das heisst Vergissnichtmein,
dies Blümelein leg ans Herz
und denk an mich!
Stirbt Blüt‘ und Hoffnung gleich
wir sind an Liebe reich,
denn sie stirbt nicht bei mir
das glaube mir!
Wär´ ich ein Vögelein
wollt‘ ich bald bei dir sein,
scheut‘ Falk‘ und Habicht nicht
flög‘ schnell zu dir.
Schöss mich ein Jäger tot
fiel ich in deinen Schoss;
sähst du mich traurig an
gern stürb ich dann
Text: Helmine von Chézy – Ursprünglich ein Volkslied aus der Gegend von Hildburghausen.
Musik: Neuere Volksweise nach einer Melodie von Friedrich Kücken von 1827 (0ben), siehe unten den Vergleich des Originals mit der umgesungenen Fassung der Melodie Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 548b)
Anmerkungen zu "Ach wie ists möglich dann (Neudichtung)"
Der Text ist eine Umformung des alten Volksliedes durch Helmine Chezy um 1824. Die Melodie ift von Friedrich Kücken 1827 komponiert, aber vom Volke zurechtgesungen worden, wie hier unten der Vergleich beider Lesarten lehrt.
Das Original ist gedruckt im „Kücken-Album, II. Bd., Nr. 11,“ Leipzig, F. Kistner’s Verlag. In einer Anmerkung zu dieser, kurz vor Kücken’s Tode erfolgten Ausgabe, erklärt sich der Komponist über die Urheberschaft wie folgt:
„Dieses Lied — später mit einigen Abweichungen unter dem Namen „Thüringer Volkslied“ allgemein bekannt — ist von mir im Jahre 1827 komponiert und wie alle meine aus der Zeit stammenden vielfachen Instrumental- und Gesangkompositionen ungedruckt geblieben. Die volkstümlichen Änderungen rühren höchst wahrscheinlich von Silcher her, und haben wohl wesentlich zu der großen Verbreitung und Beliebtheit des Liedes beigetragen. Gewiß ist, dass schon Anfang der dreißiger Jahre die Studierenden von Jena nach Tübingen es brachten und Silcher die Melodie nach dem Gehör aufgeschrieben hat.“
(Vergleiche auch zwei Briefe Kücken’s an W. Tappert, Abdruck in der Neuen Musikzeitung 1888, Nr. 3.)
beide Melodien im Vergleich: obere Zeile die Komposition von Friedrich Kücken, darunter die umgesunge Version:
"Ach wie ists möglich dann (Neudichtung)" in diesen Liederbüchern
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