Ach, wie ist´s möglich dann
daß ich dich lassen kann!
Hab dich von Herzen lieb
das glaube mir!
Du hast das Herze mein
so sehr genommen ein,
dass ich kein andern mehr
liebe so sehr
Obschon das Glück nicht wollt´
daß ich dein werden sollt
so lieb ich dennoch dich
glaubs sicherlich
Es soll kein Andrer sein
der mich soll nehmen ein
als du o schönstes Kind
dir ich treu bin
Stoß mir das Herz entzwei
wann eine falsche Treu
oder nur falsche Lieb
spürest an mir
Dir will ich jederzeit
zu Diensten sein bereit
bis das ich kommen werd
unter die Erd´
Nach meinem Tod alsdann
damit man sagen kann
nimmst auf meiner Totenbahr
die Grabschrift wahr
Hier liegt begraben ein´
die dich geliebt so fein
die dich geliebet hat
bis an das Grab
Dieses Volkslied mit Melodie aus der Gegend von Hildburghausen, durch Dr. Hohnbaum aufgeschrieben und an Erk eingesandt. Gleichlautend eine Niederschrift von Gustav Reichardt um 1830; wenig anders bei Richter und Marschner. Volksl. 1850. Alte Melodie und neun Text bei Kretzschmer I, 25 und Hoffmann, Volksgesangbuch 1848 S. 3. Die alte schöne Melodie und der sinnige, etwas düstere Text wurde etwa 50 Jahre später (um 1827) von Helmine von Chézy „umgemodelt“ und verdrängt- diese neuere Dichtung wurde dann vielfach nachgedruckt.
Alte Melodie handschriftlich um 1830:
mündlich aus der Gegend von Hildburghausen:
"Ach wie ists möglich dann" in diesen Liederbüchern
Zuerst niedergeschrieben um 1750-1780 , Fliegendes Blatt „Neun schöne neue Weltliche Lieder“ ( das fünfte, um 1750-1780 und „Drei schöne neue Lieder“ (Das zweite, um 1800). Daher in Erks Liederhort Nr. 76 und dessen Wunderhorn. 4, 207. Auch bei Scherer Jungbrunnen, S. 152, daher die kleine Abweichung am Schluß. Ähnlich Ditfurth II, 85. — A. Wolf, Volkslieder aus dem Egerland S. 66 (1869). Neuer Text bei Walter 274: „Blau blüht ein Blümelein.“
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