Ach wie bald, ach wie bald
schwindet Schönheit und Gestalt!
Prahlst du gleich mit deinen Wangen
die wie Schnee und Rosen prangen
auch die Rosen welken ab
Kaum gedacht, kaum gedacht
ist der Freud ein End gemacht
Gestern Lust und Freud genossen
heute durch die Brust geschossen
morgen in dem kühlen Grab
Weine nicht, weine nicht
falsche Seele, weine nicht!
Denn was nützen solche Tränen
die aus falschem Herzen strömen
wo kein Treu zu finden ist?
Wie das ist, wie das ist
aller Mädchen Freud und List
viel versprechen, wenig halten
in der Liebe ganz erkalten
eh der Tag vorüber ist.
Machtest mir, machtest mir
stets nur Kummer, Sorg und Müh
In der Nacht bei Sturm und Regen
lief ich deiner Lieb entgegen
und du bist so falsch an mir!
Fort von mir, fort von mir
falsche Seele, fort von mir!
Jetzt zerreiß ich alle Stricke
bei mir findest du kein Glücke
Hätte ich dich nie gekannt!
S gibt noch viel, s gibt noch viel
Zwei, drei Rosen auf einem Stiel
Schönstes Blümlein in dem Garten
Rote Rosen auf mich warten
Brech mir ab, was mir gefällt.
Text und Musik: Verfasser unbekannt – „Ach wie bald“ ist ein schwäbisches Volkslied aus dem Neckartal
Das Lied entstand nach einem Gedicht von Johann Christian Günther
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 719 „Gegen falsche Liebe“)