Ach, Vater, lass dein Grollen sein
und schick den Beutel her,
sonst kann ich hier am schönen Rhein
nicht länger leben mehr!
Hast mich ja selber hergebracht
so ist die Schuld auch dein:
es leb der Musen treue Wacht
mein liebes Bonn am Rhein!
Von Herzen hast du stets gestrebt
nach meines Lebens Glück;
nun wohl, wer einmal hier gelebt
kehrt nie nach Haus zurück!
Drum bänd’ge deines Zornes Macht
und lass das Grollen sein:
es leb der Musen treue Wacht
mein liebes Bonn am Rhein!
Im grünen Laubgetön
der jungen Sängerbrut,
das freie Lied von freien Höh’n
in Abendsonnenglut,
der Strom mit seiner Silberpracht
der Reben goldner Wein:
es leb der Musen treue Wacht
mein liebes Bonn am Rhein!
Und erst die Mädchen, lieb und hehr
so schmuck und so scharmant!
Weiss Gott, so schöne gibt’s nicht mehr
im ganzen Vaterland;
ich wollt‘, ich hätt‘ ein Weltenherz
ich schlöss‘ sie all hinein:
es lebe Weisheit, Lieb und Scherz
im schönen Bonn am Rhein!
Text: Walter Jessinghaus –
Musik: Bernhard Pompecki –