Ach, Lisetchen, deine kleine —
Augen haben mich verletzt
Hast denn du noch eine reine —
Treu und Lieb auf mich gesetzt
O, so laß in deine enge —
Felsenbrust meine Seufzer ein
Und betrachte doch die Länge —
Meiner all zu großen Pein
Sieh doch gütigst meinen steifen —
Vorsatz, dich zu lieben, an,
Willst du denn noch nicht begreifen, —
Daß ich dich nicht lassen kann
Welch ein Glück, du streckst die weiße —
Hand zu meiner Rettung her,
Schon durchströmt der siedend-heiße —
Wunsch nach Tod mein Herz nicht mehr.
Lisetchen, deine bloße —
Gegenwart hält mich zurück,
Wahrlich, Mädchen, ich durchstoße —
Mich noch diesen Augenblick.
Text: Verfasser unbekannt, Graz in Steiermark, ca. 1840. — Hds. Nr. 840 des steiermärkischen Landesarchivs in Graz aus dem Besitze Anton Meixner . S. 64 f. Nr. 42 – Handschrift Anton Meixner
in: Emil Karl Blümml, Schamperlieder, Wien 1908