Ach! in Trauren muß ich leben.
Ach! wie hab ichs dann verschuldt?
Weil mirs hat mein Schatz aufgeben
Muß ichs leiden mit Geduld
Vater und Mutter die wollens nicht leiden.
Gelt, mein Schatz, das weißt du wohl?
Du hast Recht in allen Sachen,
Kannst dein Glück noch bester machen
Weil ich dich nicht kriegen soll
Rosmarin und Lorbeerblätter
Verehr ich dir zu guter Letzt!
Das soll sein das letzt Gedenken,
Weil du mich manchmal ergetzt.
Es sind zwei Sterne an dem Himmel
Leuchten wie das klare Gold
Der eine leucht zu meinem Schätzchen
Der ander durch das finstre Holz
Sind wir oft beisammen gesessen
Manche schöne halbe Nacht
Haben wir oft den Schlaf vergessen
Und mit Lieben zugebracht.
Morgen, wenn ich früh aufstehe
Ist mein Schätzchen schon aufgeputzt
Schon mit Stiefeln, schon mit Sporen
Gibt er mir den Abschiedskuß.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus einem geschriebenen Liederbuche eines Handwerksburschen bei Gräter, Bragur 1791 (I. Th. S. 272). Daher Wunderhorn. S, 74 und Erlach 2, S. Die übrige Literatur bei folgenden neueren Texten.
Deutscher Liederhort (1893, II Nr. 722a)