Ach Gott vom Himmel sieh darein
und laß dich des erbarmen
Wir müssen wieder zopfig sein
Wir Hessen, ja wir Armen!
Er hängt uns in der Anke fest
dazu ein Schlucker und Drosselnest
Mit Puder über den Rücken
Wir jagten die Franzosen fort,
Sollt besser sein geschwinder
Man gab uns viele schöne Wort
und hieß uns: liebe Kinder!
Jetzt sind wir wiederum zurück
da wend´t sich´s um im Augenblick
jetzt heißt man uns bald Hunde
Wer vor schon war bald General
wird jetzt nur angenommen
Was er gewest — ein Korporal —
eh die Franzosen kommen
Gar mancher auch der find´t besetzt
da er vom Kriege kommt, sein Nest
Kann.sehen, wo er bleibe
Gott woll ausrotten alle Zopf
die uns so übel stehen
Dazu bekehren alle Köpf
Die alles rückwärts drehen
Er woll uns geben, was uns not
nicht Hunger für Französisch Brot
daß uns der Tausch nicht reue
Text und Musik: Verfasser unbekannt – zuerst bei Ditfurth Histor. 1815-1866, Nr. I, S.218: „Mündlich in Kassel von Oberstlieutnant Schulz , 1830″. — Im DVA sonst unbekannt. Das Lied hat bei Ditfurth die Überschrift: „Churfürchterlich-Hässliches Zopfregiment. 1815.“ ( Kurfürst von Hessen )
Der Anfang des Liedes geht zurück auf ein Kirchenlied von 1524 „Ach Gott vom Himmel sieh darein und laß dich des erbarmen“ , ebenso beginnt ein Lied aus dem dreißigjährigen Krieg von 1620 „Lied auf der Winterkönig“ . Anmerkungen nach Steinitz , II, S. 3 – Der „Zopf“ steht hierbei als Symbol für den Adel – daher die Redewendung „Alte Zöpfe abschneiden“