Ach Frau, get ons en Peistei!

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Ach Frau, get ons en Peistei!
Fein Rosenblümelein!
Dat schlont wie en de Pann entzwei.
Fein Rosenblümelein! Ei du wackres Mägdelein!

Könnt ihr se noch nit fengen?
Se liggen auf den Spengen.

Ach Frau, get ons en Rückstück,
dann werden ok de Jongen flück.

Ach Frau, get ons en Brotwurst,
dat stöllt den Honger on brengt den Durst.

Ach Frau, get ons de langen,
on loßt de kürten hangen!

Ach Frau, schöt ihr dat Obstohn,
so lost de Tochter för och gohn!

On es de Tochter vil zu stolz,
so schlagt se met dem dicken Holz!

Got es op den Lofstall,
do liggen de Eier öberall.

Tast’t wol en dat Eierfaß,
dann werden och ock de Hand nit naß.

Dat Hus, dat steht op Muren;
hie wohnen de ryche Buren.

De … es en braven Mann,
de ons brav wat gewen kann.

Dat Hus, dat steht op Blanken;
wie dont ons ock bedanken!

Wird nichts gegeben oder gezögen beim Geben, so singt man:

Wellt ihr ons noch nit hören,
wie stöhn för üren Dühren!

Wellt ihr ons noch nit wessen,
wie stöhn op üren Messen!

Drom lößt ons nit so lange stöhn,
denn wie hant jo noch so wick zu gohn!

Wird noch nichts gegeben, so singt man:

De … het en Prücke op,
do setzt der Düwel metten op.

Erk-Irmer II, 5, Nr. 5 (Kreis Solingen, »in der Pfingstnacht: größtenteils von Erwachsenen beiderlei Geschlechts vor den Türen gesungen«, in den Str. n und 16 wird jeweils der Name des Hausherrn eingesetzt), – Pfingsten – nach: Schürz dich, Gretlein

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
Schlagwort:
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