Abschied muß ich nehmen hier
weiter muß ich wandern
O du aller schönste Kind
heirat keinen Andern !
Gräm dich nicht und zürn mir nicht
Werd bald wiederkommen
Geschieht es auch im Winter nicht
Geschieht es doch im Sommer.
Hörst du dann die Vögelein
Durch die Wälder singen.
So gedenke, dass ich dir
Täte Botschaft bringen.
Und wenn dich der Wind anweht
Auf der freien Straße
so gedenke: dass ich dich
Nimmermehr verlasse!
Nimmer von dir lasse ich
Weder hier noch dorten
Eingenommen hast du mich
Mit so süßen Worten.
Eingenommen hast du mich,
Muß ich selber sagen
Und so viel als du nach mir
Tu ich nach dir fragen
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 776 „Abschied vom Schätzchen“)
Mündlich aus dem Fürstentum Moers (1838) und dem Bergischen 1842. Gedruckt bei Erk II, 1, 46, S. 55. — Ganz ähnlicher Text aus dem Paderbornschen 1812 von der Familie v. Harthausen aufgezeichnet, daher Reifferscheid, Westfälische Volkslieder Nr. 118.