Abgeerntet sind die Fluren

Abgeerntet sind die Fluren
rauh schon stürmt der Nord durchs Land
aber aus des Winters Spuren
naht ein Kind im Goldgewand

Mit den ersten weißen Flocken
schwebt herein es traut und leis —
überm Haupt schwingt es den Rocken
in den liederfrohen Kreis

Am Kamin läßt es sich nieder
heller strahlt der Lampe Licht
auf die reizumfloss’nen Glieder
auf das süße Angesicht

Laßt den Nord nur draußen stürmen
zu erfreun euch bin ich hie
mag den Schnee er haushoch türmen
euch grüßt Winterpoesie

Aus der Städte Lärm und Hasten
trieb man mich mit Schelten fort
Laßt, o laßt bei euch mich rasten
finden meiner Sehnsucht Port!

Treuer tönt in eurem Kreise
stets das Lied vom Vaterland
kräftiger die deutsche Weise
Männer braun vom Sonnenbrand!

Dein bin ganz ich, schaffensfrohe,
herrlich Urbild deutscher Kraft,
poesieerfüllte, hohe
markig-edle Landwirtschaft

Text: Edmund Stubenrauch, 1894.
Musik: auf die Melodie von O, wie ist es kalt geworden.
in Liederbuch für den Hannoverschen Junglandbund (1930)


500 Jahre Bauernkrieg

Wessen Erde ist die Erde ?
Wessen Welt ist die Welt?

Die Grenzgänger spielen Lieder und Texte aus dem Bauernkrieg von 1524/1525 und ziehen die Parallelen bis in die heutige Klimakrise. Lieder aus der bedeutenden Sammlung “Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters” von Wolfgang Steinitz (1954/1962) und Songs von Bertolt Brecht treffen auf Geschichten des legendären Bundschuh-Führers Jos Fritz, Passagen aus den Reden Thomas Müntzers und aus den Memminger Artikeln, der frühesten gedruckten Erklärung der Menschenrechte von 1525. (Weitere Infos)

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