Abendrot Abendrot
Leuchtest manchem nun zum Tod
Wie viel Blut ward heut vergossen
Ach wie liegen sie zerschossen
Auf dem weiten Leichenfeld
Um mich her, um mich her
Ach wie wird mein Herz so schwer
Blutend tausend mut’ge Krieger
Ruhmvoll sterben sie als Sieger
Auch mein bester Kamerad
Wunde brennt, Wunde brennt
Ach wie leicht naht auch mein End
Mir ist doch ein Trost geblieben
Der sei mir auf’s Grab geschrieben
Sterbe für mein Vaterland
Vaterland Vaterland
Blutend grüßt dich meine Hand
Möcht dich gerne wiedersehen
Nun du jetzt wirst auferstehen
In der Einheit lichtem Glanz
Gute Nacht, gute Nacht
Glücklich wem der Morgen tagt
Ob ich hier auf fremder Erde
Morgen schon begraben werde
Steht allein in Gottes Hand
Gnäd’ger Gott, gnäd’ger Gott
Sieh herab auf meine Not
Doch ich will nicht feige weinen
Gott der Herr verlässet keinen
Der auf seine Gnad vertraut
Text: Emil Sommer (1870, „Abendlied eines verwundeten Kriegers auf dem Schlachtfelde“)
Musik: auf die Melodie von „Morgenrot Morgenrot leuchtest mir zum frühen Tod“
in Nassausische Volkslieder (1894)