Des Abends wenn ich schlafen geh
dann kommt mein Schatz zu mir
mit einem kleinen Riegelein
verriegelt ist die Tür
Ach riegle nicht so feste zu
mein Schatz mein Augentrost
ich will ja bei dir schlafen
in deinem Arm und Schoß
Ei willst du bei mir schlafen
in meinem Arm und Schoß
so mußt du draußn im Garten stehn
im grünen grünen Gras
Ei sollt ich draußn im Garten stehn
im grünen grünen Gras
so fallen all die Blätterchen
in meinen Arm und Schoß
Ich stieg einmal ein Bäumelein
das nicht zu steigen war
da beugten sich die Ästerchen
und ich fiel in das Gras
Ach Äpfelchen auf dem Bäumelein
Und das gebiet ich dir:
Du sollst nicht eher abfallen
Bis daß ich komm zu dir
Von einem Äpfelbäumelein,
Da brach ich mir ein Reis
Aus einem wackern Mägdelein
Da mach ich mir ein Weib
[Anderer Schluß statt Strophe 6 und 7]
Die Kirschen von dem Bäumelein
die schmecken zuckersüß
ach wenn mich nur mein Mütterlein
bald heiraten ließ
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 103 „Verstiegen“) und Liederhort II (1893, Nr. 527c)
Ein erotisches Lied, dessen immer noch deutlichen Anspielungen beim Aufschreiben vermutlich „abgemildert“ wurden .- zum Bäumchen, das nicht zu steigen war, siehe auch das Lied Ich wollt ein Bäumchen steigen
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Erotische Lieder
Liederzeit vor 1847 - Zeitraum: 18. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Blätter fallen • Orte: Darmstadt, Kassel, Lahn, Siebengebirge, Westerwald
Geschichte dieses Liedes: Bäumchen steigen
Anmerkungen:
Textvarianten:
- 2.2: einzger Trost
- 3.1: Willst du es bei mir schlafen
- 5.3: da trat ich auf die Ästicher und fiel auch oben rab
Bei Erk Liederhort Nr. 103 mit erster Melodie ; eben so aus dem Siebengebirge in Arnolds Volksliedern 1860. — Text bei Scherer. Jungbrunnen 90 A.. mündlich aus Franken, daher Strophe 5 — 7, die Erk fehlen. — Wenig anders Simrock Nr. 114. Die letztangeführte Schlußstrophe steht bei Erk und stammt aus dem Hannoverschen.
siehe auch: Hoffmann von Fallersleben : Horae Belgicae , Neue Ausg 1854 , X 1854 , woselbst über einem geistlichen Liede des XV. Jahrhunderts die Weise: „Ic clam den boom al op, die mi to Hoghe was“ angeführt ist.
Zweite Melodie:
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
Vgl. F K v Erlach Die Volkslieder der Deutschen IV, S. 1868 — Uhland I, S. 61-62 — Hoffmann von Fallersleben : Horae Belgicae , Neue Ausg 1854 , X 1854 ,– Vgl auch Horae Belicae , II 84