Johann Gottfried Seidelbast
war ein junger Gymnasiast,
liebte die Elisabeth
denn sie war so hübsch und nett
dick und fett.
Jeden Morgen um halb zehn
sah man sie beisammen stehn
wie sie küßten, lachten, lachten
keine Schularbeiten machten
Da gab der Direktor drum
ihnen das Consilium
Vater sie enterbte
und das Fell vergerbte
Johann Gottfried Seidelbast
hängte sich an einen Ast,
streckte dann die Zunge raus
weil ihm ging die Puste aus
Als Elisabethula
diesen so hängen sah
wollte sie nicht länger leben
und hängte sich daneben
Die Moral von der Geschicht
liebe als Pennäler nicht
Liebe lieber als Studente
Ja das nimmt ein bess´res End
Text und Musik: anonym –
vergleiche die ältere Version
in Die weiße Trommel (1934) — ähnlich in Der Pott (1935, 1942)
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Moritaten
Liederzeit vor 1934 - Zeitraum: 1871-1918: Deutsches Kaiserreich
Stichwort: Geschichte dieses Liedes: Johann Gottlieb Seidelbast war ein Gymnasiast
- Hansen, Walter(Autor)
Textvarianten:
- 1.2: war ein Gymnasiast
- 1.4: die war so jung und nett., jung und nett
- 2.1-4: Bis abends um halb zehn, konnte man die beiden sehen, knutschten sich, das alles kracht, keine Schularbeit gemacht (Der Pott, 1942)
- 3.3: Der Vater ihn enterbt und ihm Fell vergerbt
- 4.3: Die Zunge streckt der Schuft heraus bis ihm ging die Lufte aus
- 5.2: als sie ihn da hängen sah, ward ihr gram das Leben
- 6.1-4: Die Moral von der Geschicht, liebe kleine Mädchen nicht, sonst geht’s dir wie diehisen Gottlieb und Elisen