Auf der schwäbschen Eisenbahne

Auf der schwäbschen Eisenbahne
kann man gar gemütlich fahr n
was uns sonst das Posthorn pfiff
bläst uns jezt die Lok’motiv
Rulla rulla rullalla

Auf der schwäbschen Eisenbahne
gibt’s gar viele Statione
Stuttgart Ulm und Bieberach
Meckenbeure Durlesbach

Auf der schwäbschen Eisenbahne
gibt’s gar viele Rest’ratione
wo mer freß und saufe ka
Alles was der Magen ma

Auf der schwäbschen Eisenbahne
darf ell’s jed’s Gesindle fahre
Bube Maidli Weib und Ma
Alles was nur zahlen ka

Auf der schwäbischen Eisenbahne
darf wer n Rausch hat nit mitfahre
möcht so gern im Wagen gerbe
und dem Maidli n Schurz verderbe

Männer im Gesicht ganz bärtig
rufen laut jetzt isch es fertig
Kommen in den Wagen nei
zwick Löchli in die Karte nei

Auf der schwäb’schen Eisenbahne
wollt jüngst mal e Bäuerle fahre
kommt zur Kass und lupft sei Hut
Zwei Billetli sei so gut

Einen Bock hat er sich kaufet
und dass dieser nicht entlaufet
bindet ihn der gute Ma
an den lezten Wagen dra

Böckli tu nur munter schpringe
s Fresche werd ich dir scho bringe
Drauf zündt er sei Pfeifli a
setzt sich zu sei Weibli na

Auf der nächsten Statione
will er seinen Bock abhole
findet er nur Kopf am Seil
vom Bock am letzten Wagenteil

Drauf das Bäuerle zornig g wore
packt den Kopf an beide Ohre
und teilet was er teile ka
n Conducteur an Schädel na

Das ischt s Lied vom felle Baure
der sein Geisbock hat verlaure
Der Geis bock nahm ein traurig End
Himmeldunner sakrament

Text: Verfasser unbekannt
Die schwäb sche Eisenbahn in „Fliegende Blätter“
Melodie: Du schöne Sonnenblume
hier: Liederbuch für die Deutsche Turnerschaft (Von Ferdinand Götz · 1897)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :

Bereits 1859 erschien als „Handbuch für gebildete Reisende und mit einer Eisenbahnkarte „Die Schwäbische Eisenbahn – Topographisch historisch und ästhetisch geschildert“ von G Kuttler. Das Spottlied auf die „Schwäbische Eisenbahn“ taucht um 1886 in Liederbüchern auf. Das Liederbuch für die Deutsche Turnerschaft (Von Ferdinand Götz, 1897) nennt als Quelle „Fliegende Blätter“, gesungen wurde hier ebenso wie im Pfadfinder-Liederbuch (Maximilian ... weiter lesen...

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Liederzeit vor 1897 - Zeitraum:
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