Wenn wir sonntags in die Kirche gehn,
’s war immer so, ’s war immer so,
bleiben wir vorher ein wenig beim Wirtshaus stehn.
’s war immer so,
Da lassen wir manchen guten Tropfen
in unsere Kehle hinunterlaufen,
denn wir sind ja gute Kinderlein.
Schimpft uns auch der Pfarrer tüchtig aus,
schlafen wir’s halt im Amt wieder aus.
Du, lieber Gott, machst alles gleich
und führst uns in dein Himmelreich,
denn wir sind ja deine Kinderlein.
Wenn die Orgel das letzte Stück spielt,
Alt und Jung sich wieder durstig fühlt,
lenken wir unsere Schritte zum Wirtshaus.
Vielleicht kommt der Pfarrer ein bisschen mit,
denn wir sind ja seine Kinderlein.
Wenn’s nach Hause auch recht wacklig geht,
weiß der Kuckuck, wo uns der Hut steht.
Zu Hause empfängt uns die Kaline
mit einer sauersüßen Miene:
„Na, ihr seid mir schöne Kinderlein!“
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Übertragung ins Hochdeutsche aus Schlesischer Mundart
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Trinklieder
Liederzeit vor 1910 - Zeitraum: 1871-1918: Deutsches Kaiserreich
Stichwort: Kuckuck • Orte: Glatz
Geschichte dieses Liedes: Es war immer so