Wenn die Bure z’Acker fahren

Plage und Arbeit der Bauern

Wenn die Bure z‘ Acker fahren
Können wir die Schueh ersparen

Wenn die Bure mähn und schwitzen
Können wir im Schatte sitzen

Wenn die Bure sich mühend bucken
Gehnd wir mit ufrechten Rucken

Wenn die Bure früeh ufstehen
Können wir im Bett uns drehen

Wenn die Bure Wiede haue
Sitzen wir daheim bi’n Fraue

Wenn die Bure Garbe dreschen
La wir nit die Pfife lösche

U wenn die Bure metzge
Su esse wir das Beste

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1545 „Plage und Arbeit der Bauern“, ohne Melodie)

Liederthema:
Liederzeit vor 1838 - Zeitraum:
Stichwort:


500 Jahre Bauernkrieg

Wessen Erde ist die Erde ?
Wessen Welt ist die Welt?

Die Grenzgänger spielen Lieder und Texte aus dem Bauernkrieg von 1524/1525 und ziehen die Parallelen bis in die heutige Klimakrise. Lieder aus der bedeutenden Sammlung “Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters” von Wolfgang Steinitz (1954/1962) und Songs von Bertolt Brecht treffen auf Geschichten des legendären Bundschuh-Führers Jos Fritz, Passagen aus den Reden Thomas Müntzers und aus den Memminger Artikeln, der frühesten gedruckten Erklärung der Menschenrechte von 1525. (Weitere Infos)

Anmerkungen:

in: Stutz, Gemälde III, 37 —  Tobler I, S. 158. Ähnliches Lied:

„We die Bure früe ufstah
Tuet is d’Frau im Bett gpha“

aus J. Gotthelf: „Leiden und Freuden eines Schulmeisters“. Bern 1838 — Tobler I, 159. Daher die zwei letzten Strophen. — Von einem Städter wird hier die Bauernplage erwogen gegenüber der Bequemlichkeit des Handwerkers.

6.2: Lassen wir nicht in der Tabakspfeife das Feuer ausgehen


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