Es hatten drei Gesellen
ein fein Kollegium
es kreiste so fröhlich der Becher
in dem kleinen Kreise herum
Sie lachten dazu und sangen
und waren froh und frei,
des Weltlaufs Elend und Sorgen
sie gingen an ihnen vorbei
Da starb von den dreien der eine
der andre folgt ihm nach
und es blieb der dritte alleine
in dem öden Jubelgemach
Und wenn die Stunde gekommen
des Zechens und der Lust,
dann tät er die Becher füllen
und sang aus voller Brust
So saß er einst auch beim Mahle
und sang zum Saitenspiel
und zu dem Wein im Pokale
eine helle Träne fiel
Ich trink‘ euch ein Schmollis, ihr Brüder!
Wie sitzt ihr so stumm und still?
Was soll aus der Welt dann werden
wenn keiner mehr trinken will?
Da klangen der Gläser dreie
und wurden mählich leer:
„Fiducit, fröhlicher Bruder!“
Der trank keinen Tropfen mehr
Text: Elias Salomon (1834)
Musik: August Wilhelm Briesewitz – 1842
siehe auch das Trinkritual zu diesem Lied
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Trinklieder
Liederzeit vor 1842 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkstümliches Lied
Stichwort: Schmollis • Geschichte dieses Liedes: Es hatten drei Gesellen
Anmerkungen:
- Smollis = aus sis mihi mollis, etwa: Sei mir gut, Sei mir freundlich
- Fiducit = steht als Antwort auf smollis
- Fiducit = burschikoser Ausdruck; verderbt aus: fiducia sit = Es gilt Gutes Vertrauen, Seid davon überzeugt
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
Zuerst gedruckt in „Gedichte einiger Freunde für ihre übrigen“, Königsberg, 1835. Abdruck in Friedländers Kommersbuch, 1892. Mit obiger Melodie und etwas überarbeitetem Texte wie hier in: „Deutsche Lieder„, Leipzig, 1843 und Fink Hausschatz, 1813. Der Name des Komponisten steht erst im „Neuen Liederbuch für Studenten“ Berlin 1841
u.a. in Allgemeines Deutsches Kommersbuch – Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) – Sport-Liederbuch (1921) —