Morgen müssen wir verreisen
und es muss geschieden sein
Traurig ziehn wir unsre Straße
Lebe wohl, Herzliebchen mein!
Lauter Augen feucht von Tränen
lauter Herzen voll von Gram!
Keiner kann es sich verhehlen
dass er schweren Abschied nahm.
Kommen wir zu jenem Berge
schauen wir zurück in’s Tal
Schaun uns um nach allen Seiten
sehn die Stadt zum letztenmal.
Wenn der Winter ist vorüber
und der Frühling zieht in´s Feld
Will ich werden wie ein Vöglein
fliegen durch die weite Welt.
Dahin fliegen will ich wieder
wo´s mir lieb und heimisch war
Freunde, muß ich heut‘ auch wandern
Kehr ich heim doch über´s Jahr
Über’s Jahr zur Zeit der Pfingsten
Pflanz‘ ich Maien dir an’s Haus
Bringe dir aus weiter Ferne
einen frischen Blumenstrauß
Text: Hoffmann von Fallersleben (1826)
Musik: Friedrich Silcher (1838), auch auf die Melodie von „So viel Stern am Himmel stehen„
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Abschiedslieder
Liederzeit vor 1826 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkstümliches Lied
Stichwort: ggbr2 • Pfingsten • Geschichte dieses Liedes: Morgen müssen wir verreisen
Anmerkungen:
Zuerst in seinen „Jägerliedern mit Melodien“ (Breslau 1828 S 31) Auch nach der Melodie „So viel Stern als da stehen …“ zu singen. Den Schluß der 1 Strophe findet man mehrfach geändert wie hier, so jetzt in den meisten Kommersbüchern; ursprünglich bei Hoffmann „Lebe wohl mein Schätzelein“. Auch singt man: „Lebet wohl gedenket mein!“ (Böhme, 1895)
Dieses Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Unterricht in der dritten Klasse vorgeschrieben ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912)
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) – Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1912) — Gesellenfreud (1913) — Alpenrose (1924) —