Näher rückt die trübe Zeit
und ich fühl´s mit Beben
Schwinden muss die Herrlichkeit
sterben junges Leben
Waldesschmuck und Blütenpracht
sinken bald in Grabesnacht
Scheiden das macht Leiden
Scheiden das macht Leiden
Blumen auf der grünen Au´
still ihr Haupt schon neigen
Sommerabendlüfte lau
rauhen Stürmen weichen
Vögel auf der Bergeshöh´
Schmetterling am tiefen See
müssen von uns scheiden
müssen von uns scheiden.
Blatt sinkt nieder in den Staub
wird ein Spiel der Winde
traurig schüttelt ab ihr Laub
auf den Weg die Linde
Wolke eilt, dem Pfeile gleich
stürmend durch die Lüfte Reich
scheucht die trauten Sterne
scheucht die trauten Sterne
„Morgen muss ich fort von hier“
singt der Fink mit Grämen
Röschen klagt: „Da liegt die Zier
Abschied muß ich nehmen!“
Ach, es macht so bittern Schmerz
wenn, was innig liebt das Herz
lang uns muß verlassen
lang uns muß verlassen
Text: Gottfried (J.) Arnold
Musik: auf die Melodie „Morgen muß ich fort von hier von Friedrich Silcher (1789-1860)
Dieses Lied wurde in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der sieben bzw achten Klasse besonders empfohlen ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912).
in “ Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten “ – 1912
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Herbstlieder
Liederzeit vor 1912 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkstümliches Lied
Stichwort: Preußen • Geschichte dieses Liedes: Morgen muß ich fort von hier