Horch, was nähert sich dem Tor?
Was vernimmt mein schwaches Ohr?
Ist es wohl ein Hirsch im Tal
Oder ists der Wasserfall?
Horch, was nähert sich dem Schloss?
Steigt ein Reitersmann vom Roß
Klopfet an die Türe schon
Großer Gott, es ist mein Sohn
Vater, wo ist die Mama
Die so gut einst zu mir war? –
Deine Mutter grämte sich
Bis der Tod sie von mir riß
Vater, was hast du getan?
Ja, bei Gott, ich klag dich an
Meine Mutter war so gut
Jetzt in kühler Erde ruht
Da ergriff der Sohn sein Schwert
Stachs dem Vater in das Herz
Daß er blutend niedersank
An der Mutter Grabesrand
Da ergriff der Sohn sein Schwert
Stachs sich selber in das Herz
Verlassen liegt nun Schloß und Hof
Alles ruht auf dem Friedhof
Text: Verfasser unbekannt –
Musik: Melodie ähnelt stark „Sohn da hast du meinen Speer„
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Moritaten, Raub-Mord-Totschlag
Liederzeit vor 1819 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkstümliches Lied
Stichwort: Wasserfall • Geschichte dieses Liedes: Sohn da hast du meinen Speer
Anmerkungen:
Auch im Text Bezüge zu „Sohn da hast du meinen Speer“:
„Deine Mutter härmte sich /
stumm und starrend und verblich“
Vergleiche auch eine weitere Fassung mit einer zusätzlichen Strophe. Möglicherweise ist der Anfang auch von einem religiösen Lied aus dem 19. Jahrhundert inspiriert.
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