Nach vollbrachten Kampfe
ist stets des Lebens Ruh und Glück
Schwach ist des Lebens Lampe
sie kehrt nicht mehr zurück
Adjeus, Brüder, lebet alle wohl
bis wir uns wiedersehn solln
Ich bin dazu geboren
Mein Nam ist Ludwig Sand;
Sie haben mich erkoren
zu retten das Vaterland
Adjeus, Brüder, lebet alle wohl
bis wir uns wiedersehn solln
Wir haben uns geliebet
es war ja bloß zum Schein
doch war mein Herz betrübet
wir bleiben gute Freund
Ich bin ihm nachgereiset
und dacht: erfüllt muß sein
Da hab ich ihn getroffen
zu Mannheim an den Rhein
Da hab ich ihn getroffen
in eines Gastwirts Haus
Ich sah, sein Mut war voller
sein Lebenslauf war aus
Drauf gab ich ihm die Rolle
in seine zitternde Hand
Und glücklich war die Stunde
zu Rettung des Vaterlands.
Erstaunt trat er zurücke
verbarg mir Weh und Schmerz
In diesem Augenblicke
stach ich ihm den Dolch ins Herz
So ist er nun gefallen
der Dichter Kotzebu
Nun haben wir vor allen
gewiß vorm Staatsrat Ruh
Und sehn wir uns nicht wieder
in dieser bösen Welt
dann singen wir frohe Lieder
so lang es uns gefällt
Text und Musik: Verfasser unbekannt , Quelle: DVA A 159574 . Handschriftliches Liederbuch um 1830 (aus Pommern?). – Rechtschreibung angepasst – nach: Volksliedstudien (1917) — Steinitz II (1962) —