Flammen schlagen aus dem Schacht
Schachthaus stürzt in Schutt und Scherben
Drunten in der Grubennacht
Rast der Tod und sät Verderben.
Tja, wenn auch die Grube brennt
Tja, wenn auch die Menschheit flennt:
Sicher sind vierzehn Prozent !
Menschen frißt die heiße Glut,
frißt zweihundertsechzig Herzen.
Menschen wälzen sich im Blut,
Menschen winden sich in Schmerzen.
Tja, wenn auch die Grube brennt
Tja, wenn auch die Menschheit flennt:
Sicher sind vierzehn Prozent!
Kohle ! Kohle ! Immer ran !
Preßlufthämmer in die Hände !
Abkehr, wer nicht schuften kann !
Tempo ! Tempo ! D i v i d e n d e !
Was ? Du knurrst ? Zu wenig Lohn ?
Schwere Arbeit ? Schicht verkürzen ?
Mund gehalten ! Keinen Ton !
Sollen denn die Kurse stürzen ?
Tja, was man so Wirtschaft nennt
Tja, da sind wir konsequent
Tja, wenn auch die Grube brennt
Tja, wenn auch die Menschheit flennt :
Sicher sind vierzehn Prozent !
Text: Victor Kalinowski (1926) –
Musik: Hans Dinant (vor 1981) – Michael Zachcial (2004)
in Arbeiterlieder aus dem Ruhrgebiet (1981)