Wir sind die Musketiere
vom 10. Regiment
wir brauchen keine Schirme
wenn gleich die Sonne brennt
Wir haben schöne Kleider
aber nicht zum Bummeln gehn
die liegen auf der Kammer
und bleiben immer schön
Wir haben zwei Paar Stiefel
aber keinen Absatz dran
und geht´s zum Exerzieren
stellt jeder seinen Mann
Zwei Mark und zwanzig Pfennig
ist unser bares Geld
davor wird noch die Hälfte
für Stiefelschmier verwendt
Des Morgens um halb viere
da geht der Rummel los
da springt man aus der Klappe
wohl in die sechste Hos´
( gleich in die Unterhos )
Und han wir nicht geputzet
so schreit der Vize gleich
Ihr Himmelsakramenter
drei Tag ins Himmelreich
Von zwei bis vier ist Bettruh
um fünf Uhr heisst es raus
da geht´s zum Stiefelschmieren
in´n Hinterhof hinaus
Der alte Sergeant
der macht sich gar nichts draus
der holt die alte Mannschaft
zum Kaffeeholen raus
Die Bauramädle lachet
wenn Einquartierung kommt
da gibt es was zu mache
wenn gleich die Alte brommt
Wir rauchen Zigaretten
direkt von Casimir
das Innere ist von Mexiko
das Äußere von Papier
Der Hauptmann an der Spitze
er reit´t sein mutig Pferd
wir aber müssen schwitzen
und traben hinterher
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Es braust ein Ruf (um 1914 ?) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — Die Volkslieder in Schwaben (1929, in Kusterdingen vorgesungen von Adam Zeeb , am Ende jeder Strophe „Schön trula trulalala, trulalia hopsasa, trula trula trulalala, trulalialo. “ )