Nun sich der Tag geendet hat
Und keine Sonn´ mehr scheint,
Schläft alles, was sich abgematt
Und was zuvor geweint.
Nur ich, ich gehe hin und her
Und suche, was mich quält,
Ich finde nichts als ungefähr,
Das was mich ganz entseelt.
Ihr Sterne hört zwar meine Not,
Ihr helft mir aber nicht,
Denn euer Einfluß macht mich tot
Und blendet mein Gesicht.
Du Schöne bist in Schlaf gebracht
Und liegst im stiller Ruh,
Ich aber geh die ganze Nacht
Und tu kein Auge zu.
Erhöre doch den Seufzerwind
Der durch die Fenster weht,
Er sagt dir, wie du mich entzünd’t,
Und wie es mit mir steht.
Bist du der Ursprung meiner Pein,
So such‘ ich bei dir Rat,
Durch dich kann mir geholfen sein!
Ach, tu es in der Tat.
Indessen habe gute Nacht
Du meine Lust und Pein
O wenn du morgen aufgewacht,
So laß mich bei dir sein.
Nur du, mein Gott, hast keine Rast,
Du schläfst noch schlummerst nicht;
Die Finsternis ist dir verhaßt,
Weil du bist selbst das Licht.
Text und Musik: Adam Krieger (1634-1666)