An der Saale hellem Strande
stehen Burgen stolz und kühn
Ihre Dächer sind zerfallen
und der Wind streicht durch die Hallen
Wolken ziehen d´rüber hin
Zwar die Ritter sind verschwunden
Nimmer klingen Speer und Schild
Doch dem Wandersmann erscheinen
In den altbemoosten Steinen
Oft Gestalten zart und mild
Droben winken schöne Augen
Freundlich lacht manch roter Mund
Wand’rer schaut wohl in die Ferne
Schaut in holder Augen Sterne
Herz ist heiter und gesund
Und der Wand´rer zieht von dannen
Denn die Trennungsstunde ruft
Und er singet Abschiedslieder
Lebewohl tönt ihm hernieder
Tücher wehen in der Luft
Text: Franz Kugler (1826)
Musik: auf die Melodie von „Heute scheid ich“, die Friedrich Ernst Fesca 1822 komponiert hatte.
Auf „An der Saale hellem Strande“ gibt es zahlreiche Nachdichtungen und Parodien.