Als wir jüngst in Regensburg waren,
Sind wir über den Strudel gefahren;
Da war´n viele Holden, die mitfahren wollten,
Schwäbische, bayrische Dirndel juchhe
Muß der Schiffmann fahren.
Und ein Mädel von zwölf Jahren
Ist mit über den Strudel gefahren,
Weil sie noch nicht lieben kunnt,
Kam sie sicher über’s Strudels Grund.
Schwäbische, bayrische Dirndel juchhe
Muß der Schiffmann fahren.
Und vom hohen Bergesschloße
Kam auf stolzem schwarzen Rosse
Adlig Fräulein Kunigund
wollt mitfahren über’s Strudels Grund.
Schwäbische, bayrische Dirndel juchhe
Muß der Schiffmann fahren.
Schiffsmann, lieber Schiffsmann mein,
Sollt’s denn so gefährlich sein?
Schiffsmann sag’s mir ehrlich
ist’s denn so gefährlich?
Schwäbische, bayrische Dirndel juchhe
Muß der Schiffmann fahren.
Als sie auf die Mitt gekommen,
Kam ein großer Nix geschwommen,
Nahm das Fräulein Kunigund
fuhr mit ihr in des Strudels Grund.
Schwäbische, bayrische Dirndel juchhe
Muß der Schiffmann fahren.
Wem der Myrtenkranz geblieben,
Landet froh und sicher drüben,
Wer ihn hat verloren, ist dem Tod erkoren.
Schwäbische, bayrische Dirndel juchhe
Muß der Schiffmann fahren.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Volkslied aus Bayern – etwa um 1830
Deutscher Liederhort I (1893, Nr. 136a, die letzten beiden Strophen vertauscht)
Das Lied war Vorlage für das Vagabundenlied „Als wir jüngst verschütt jejangen waren„