Sie sollen ihn nicht haben
den freien deutschen Rhein
ob sie wie gierige Raben
sich heiser danach schrein
So lang er ruhig wallend
sein grünes Kleid noch trägt
so lang ein Ruder schallend
In seine Woge schlägt
Sie sollen ihn nicht haben,
den freien deutschen Rhein,
so lang sich Herzen laben
an seinem Feuerwein
so lang in seinem Strome
noch fest die Felsen stehn,
so lang sich hohe Dome
in seinem Spiegel sehn
Sie sollen ihn nicht haben
Den freien deutschen Rhein
so lang sich kühne Knaben
den Waffen gerne weihn
So lang die Flossen hebet
ein Fisch auf seinem Grund
So lang ein Lied noch lebet
in seiner Sänger Mund
Sie sollen ihn nicht haben
Den freien deutschen Rhein
Bis seine Flut begraben
Des letzten Manns Gebein
Text: Nikolaus Becker (Juli/August 1840)
Musik: a) Dietrich Eickhoff (1840, bei Böhme ) — L. Bär ( Kommersbuch, Weltkriegs-Liedersammlung) — c) in der Komposition von Konradin Kreutzer zuerst am 15. Oktober 1840 zum Geburtstage des Königs im Kölner Theater gesungen. — d) weitere hundert Melodien enstanden, auch von Robert Schumann, keine hat sich als recht volkstümlich erwiesen und erhalten (Böhme, 1895)
Zur Geschichte dieses Liedes:
: Versionen, Parodien und Nachdichtungen
Liederthema: Deutschlandlieder und Vaterlandsgesänge, Freiheitslieder
Liederzeit vor 1868 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Orte: Bonn, Köln, Rhein
Geschichte dieses Liedes: Sie sollen ihn nicht haben
Anmerkungen:
„An Alphonse de Lamartine“, geschrieben von Nikolaus Becker aus Geilenkirchen (Becker, geboren 1809 in Bonn, starb 1845 in Geilenkirchen als Gerichtsschreiber): Geschrieben Ende Juli / Anfang August 1840, als „Frankreich nach dem Rhein verlangte“ , wie Böhme es 1895 in “ Volkstümliche Lieder der Deutschen “ ausdrückte. Der Text erschien erstmals in der „Trierischen Zeitung“. Das Gedicht stand dann auch im „Rheinischen Jahrbuch“, mit herausgegeben von Karl Simrock und Freiligrath . Über 100 mal wurde es vertont, selbst Robert Schumann hat eine Melodie beigesteuert. Die meisten Kompositionen wurden selten gesungen und sind in Vergessenheit geraten.
Textvarianten:
- 3.2 (So lang dort kühne Knaben
Um schlanke Dirnen freien)
Zweite Melodie:
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
u.a. in Allgemeines Deutsches Kommersbuch — Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) – – Liederbuch Postverband (1898) — Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — Wander-Liederbuch (1927) — Schlesier-Liederbuch (1936) –