Wohl ist die Welt so groß und weit
und voller Sonnenschein
Das allerschönste Stück davon
ist doch die Heimat mein
Dort wo aus schmaler Felsenkluft
der Eisack springt heraus
Von Sigmunds Kron der Etsch entlang
bis zur Salurner Klaus
Heidi heida heida
Juvivallerallera
…
Wo König Ortler seine Stirn
hoch in die Lüfte reckt,
Bis zu des Haunolds Alpenreich,
das tausend Blumen deckt:
Dort ist mein schönes Heimatland
mit seinem schweren Leid,
mit seinen stolzen Bergeshöh’n,
mit seiner stolzen Freud.
Im Frühling, wenn’s im Tal entlang
aus allen Knospen sprießt,
wenn auf dem Schlern im Sonnenhang
der Winterschnee zerfließt:
Da fühl ein eigen Sehnen ich
und halt es nicht mehr aus,
Es ruft so laut die Heimat mich,
ich wandre froh hinaus.
Wenn in der Sommersonnwendnacht
das Feuer still verglimmt,
Weiß jeder und das Herz ihm lacht:
die Kletterzeit beginnt.
Von König Laurins Felsenburg,
so stolz und kühn gebaut,
Hab wohl von jeder Zinne
oft die Heimat ich geschaut.
Dann kommt mit seiner Herrlichkeit
der Herbst ins Land herein
Und alle Keller füllen sich
mit Heimatfeuerwein.
Man sitzt beim vollen Glase dann
und singt ein frohes Lied,
wenn in des Abends Dämmerschein
der Rosengarten glüht.
Das Jahr vergeht, die Zeit verrinnt
und leise über Nacht deckt’s Heimatland
in Berg und Tal
des Winters weiße Pracht.
Zu einem kleinen Hüttlein
führt die Spur von meinen Ski,
und abends tönt vom Berg ins Tal
ganz leis die Melodie:
Drum auf und stoßt die Gläser an,
es gilt der Heimat mein:
die Berge hoch, das grüne Tal,
mein Mädel und der Wein!
Und wenn dann einst, so leid mir’s tut,
mein Lebenslicht verlischt,
freu ich mich, daß der Himmel auch
schön wie die Heimat ist!
Text: Karl Felderer (geboren 1895), St. Christina
Musik: Altes Handwerkerlied aus Tirol
Liederbuch der Bundeswehr (1962) — Liederbuch der Fallschirmjäger (1983) —