Wir sind des Geyers schwarze Haufen
Hei a ho ho!
Und wollen mit Tyrannen raufen
Hei a ho ho!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Wir wolln´s dem Herrn im Himmel klagen
Kyrieleis!
daß wir die Pfaffen nicht dürfen totschlagen
Kyrieleis!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Als Adam grub und Eva spann
Kyrieleis!
Wo war denn da der Edelmann?
Kyrieleis!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Jetzt geht´s auf Schloß, Abtei und Stift
Heia hoho!
uns gilt nichts als die Heilge Schrift
Heia hoho!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Uns führt der Florian Geyer an,
Heia hoho!
Den Bundschuh führt er in der Fahn´,
Heia hoho!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Bei Weinsberg setzt´ es Brand und Stank
Heia hoho
Gar mancher über die Klinge sprang
Heia hoho!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Des Edelmannes Töchterlein
Kyrieleis!
Wir schicktens in die Höll hinein
Kyrieleis!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Geschlagen ziehen wir nach Haus
Heia hoho!
Unsre Enkel fechten’s besser aus
Heia hoho!
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Text: nach einem Text von Heinrich von Reder von 1888
nach Motiven aus dem Bauernkrieg neu gedichtet
Musik: Fritz Sotke (1919)
Die erste Strophe wird Hans Godwin Grimm und die letzte Strophe Kurt Zacharias aus Preussisch-Eylau (1921) zugeschrieben (nach A. Albrecht: „Arbeiter- und Freiheitsliederbuch“, Berlin 1929 ). Authentisch an diesem um 1920 entstandenen Lied sind die erste Strophe „Wir sind des Geyers schwarze Haufen“ sowie die zweite Strophe „Wir wolln’s dem Herrn im Himmel klagen“ – auch: Wir sind des Geyers schwarzer Haufen