Sind wir vereint zur guten Stunde
wir starker deutscher Männerchor,
so dringt aus jedem frohen Munde
die Seele zum Gebet hervor:
denn wir sind hier in ernsten Dingen
mit hehrem heiligen Gefühl;
drum muss die volle Brust erklingen
ein volles, helles Saitenspiel
Wem soll der erste Dank erschallen?
Dem Gott, der gross und wunderbar
aus langer Schande Nacht uns allen
in Flammen aufgegangen war,
der unsrer Feinde Trotz zerblitzet
der unsre Kraft uns schön erneut
und auf den Sternen waltend sitzet
von Ewigkeit zu Ewigkeit
Wem soll der zweite Wunsch ertönen?
Des Vaterlandes Majestät
Verderben allen, die es höhnen
Glück dem, der mit ihm fällt und steht
Es geh, durch Tugenden bewundert
geliebt durch Redlichkeit und Recht
stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert
zu Kraft und Ehren ungeschwächt!
Das dritte, deutsche Männer Weide
am hellsten soll´s geklungen sein!
Die Freiheit heisset deutsche Freude
die Freiheit führt die deutschen Reih´n;
für sie zu leben und zu sterben
das flammt durch jede deutsche Brust;
für sie zum grossen Tod zu werden
ist deutsche Ehre, deutsche Lust.
Das vierte – hebt zur hehren Weihe
die Hände und die Herzen hoch!
Es lebe alte deutsche Treue!
Es lebe deutscher Glaube hoch!
Mit diesen wollen wir’s bestehen
sie sind des Bundes Schild und Hort:
fürwahr, es muss die Welt vergehen
vergeht das feste Männerwort
Rückt dichter in der heil´gen Runde
und klingt den letzten Jubelklang!
Von Herz zu Herz, von Mund zu Munde
erbrause freudig der Gesang!
Das Wort, das unsern Bund geschürzet
das Heil, das uns kein Teufel raubt
und kein Tyrannentrug uns kürzet
das sei gehalten und geglaubt
Text: Ernst Moritz Arndt , 1815
Musik: Georg Friedrich Hanitsch , 1815 nach Pierre Gaveaux